14.09.2024 | Kategorien: Landschaft, Reise-Fotografie

Ein Bericht von Peter Berlinghof

Ouessant Tour Radar du Stiff | @ Peter Berlinghof
Die Bretagne, die ich seit 1976 mehrfach besucht habe, ist eines meiner beliebtesten Reiseziele in Europa. Als ich das kürzlich erschienene Buch Bretonische Sehnsucht – Kommissar Dupins dreizehnter Fall von Jean-Luc Banalec zu lesen begonnen habe, erinnerte ich mich an einen Besuch auf dieser Insel, die Ort der Handlung des Kriminalromans ist. Die im Bretonischen Enez Eusa genannte Insel liegt ca. 20 km vor der Westküste des Finistère nördlich von Brest. Sie ist damit der westlichste Teil des französischen Mutterlandes.

Ouessant ist landschaftlich reizvoll, bietet aber weder besonders bemerkenswerte Badestrände noch herausragende touristische Sehenswürdigkeiten. Erwähnenswert sind aber der im Westen der Insel gelegene 55 Meter hohe Leuchtturm Phare du Créac’h sowie der im Osten gelegene Phare du Stiff, den ich auch bestiegen habe. Der zwischen beiden Leuchttürmen verlaufende Küstenwanderweg bietet schöne Ausblicke sowohl auf das Inselinnere als auch auf die unterschiedlichen Küstenformationen und vorgelagerte kleinere Inseln wie zum Beispiel die Île de Keller.

Die Insel markiert für die von Südwesten aus dem Atlantik kommenden Schiffe den Eingang zum Ärmelkanal. Der weithin sichtbare Leuchtturm Phare du Créac’h ist das erste Leuchtfeuer nach der Überquerung der Biskaya und die wichtigste Kursmarke für die Einfahrt in den Ärmelkanal. Nordwestlich des Leuchtturms liegt ein Verkehrstrennungsgebiet zur Regulierung der Schifffahrt bei der Kursänderung vom Atlantik in den Ärmelkanal und umgekehrt. Ein Radarturm neben dem Leuchtturm Phare du Stiff im Nordosten der Insel dient der Kontrolle des Verkehrstrennungsgebietes.

Insbesondere im Herbst und Winter ist die See um Ouessant sehr stürmisch. Zur Zeit unseres Besuchs im Sommer zeigte sich die Insel allerdings von ihrer lieblichen Seite. Insofern war auch nicht zu erwarten, dass so spektakuläre Fotografien wie die des berühmten französischen Fotografen Jean Guichard gelingen könnten, die von gigantischen Wellen überflutete Leuchttürme zeigen. Trotzdem war Ouessant auch fotografisch einen Besuch wert, wie die folgenden Bilder aus meinem Archiv zeigen sollen. Diejenigen, die Banalecs Buch schon gelesen haben, werden bei den Bildern auch einige der dort genannten Orte entdecken.

14.09.2024 | eingestellt durch: Heinz-Dieter Klauß